Samstag, 19. September 2015

Kurze Gewichtskontrolle - 083

Was wiegt die Beute?

Korrekt muß die Frage lauten: Wie hoch ist die Gesamtmasse der Beute im jetzigen Zustand nach dem Auffüttern?

In letzter Zeit gab es hier (Schleswig-Holstein) schon viel schlechtes Wetter, bzw "Anti-Bienen-Flugwetter", kurz ABF ;-))
Wenn die Bienen nicht raus können oder dürfen und auch noch am Brüten sind, weil es ja nicht kalt ist, wird schon mal eine Menge Futter verbraucht. Bei fünf Völkern habe ich heute mit der Kofferwaage eine Messung durchgeführt. Dazu misst man einmal auf der Linken Seite, einmal auf der rechten Seite und hat dann das Gesamtgewicht. [G=l+r] Vorher hatte ich allerdings schon mal mit der Hand "massgenommen" um eine Gefühl dafür zu bekommen. Viele Alt-Imker machen es immer mit der "geeichten Hand", dafür braucht man aber Erfahrung - die ich noch nicht so richtig habe.

Mit Kreide schreibe ich mir die Gewichte auf die Beute und addieren dann später. Übertragen wird das Ganze später auch noch ins Journal, damit man jederzeit eine Resümee über die Vergangenheit ziehen kann. Zumindest empfinde ich sowas als empfehlenswert.

Resümee

Das Ergebnis war für mich etwas verblüffend, da ein Volk deutlich leichter war als die anderen. Jenes Volk mit der Nummer 9 war allerdings auch etwas länger Weisellos - hatte also 'eigentlich' keinen Grund Futter in Massen einzuschleppen, denn die Brut war ausgelaufen. Jetzt haben die Mädels wieder eine Chefin seit ein paar Tagen und haben auch allen Grund, wieder die Futtervorräte in die Höhe zu treiben. Lange Rede, kurzer Sinn: 28 Kg für eine 2-Zargiges Volk sind zu wenig. 42 kg wäre da die Zahl, die es zu erreichen gilt.

Laut Jörg Pardey von der Imkerschule in SE rufen bei Ihn immer nur die Imker im Frühjahr an, die im Herbst zu geizig mit dem Futter waren. Bienen mögen nicht Hunger leiden und wir ja auch nicht, oder? Also kräftig einfüttern. Bienen leben immer im Überfluss.
Wenn das Futter nicht aufgebraucht wird, entnimmt man es halt im Frühjahr und packt es bei den Ablegern mit rein. So kommt nichts um und Bienen und Imker profitieren davon.


Hier die Übersicht vom heutigen Tag

Übersicht: Gewichtszustand der Völker
Volk Nummer Gewicht links gemessen Gewicht rechts gemessen Gesamtgewicht Urteil
16 22 22 44 okay
9 14 14 28 nicht okay - Maßnahme ergreifen!
17 22 18 40 okay
7 18 16 34 nicht okay - Maßnahme ergreifen!
8 20 17 37 nicht okay - Maßnahme ergreifen!


Erste Maßnahme: Ich habe umgehend angefangen, dass Volk Nummer 9 mit Futter zu versorgen. Volk 7 und 8 bekommen am Wochenende ebenfalls noch mal Futter. Außerdem muß ich wohl im nächsten Jahre etwas eher anfangen mich um das Gewicht zu kümmern!

Wie es heißt es bei den Imkern immer so schön? Ein Imker ist nicht zu früh, sondern immer zu spät. Leider muß ich mir diesen Schuh wohl auch anziehen.


Hier noch mein Kurzfilm (Handy) :




Gruß,
Karsten





Samstag, 12. September 2015

125 Jahre Imkerverein - 082

125 Jahre Imkerverein Kaltenkirchen Hennstedt Ulzburg.


Am 05. September 2015 beging der Imkerverein (einer der größten in Norddeutschland) sein 125 Jähriges Jubiläum. Einige nette Vereinskollegen hatten sich vorher Gedanken gemacht was man machen und zeigen könnte, und haben dann für's Programm gesorgt.

Die Eröffnung wurde vom Vorsitzenden des Vereins - Peter Bartz -  und dem amtierenden 2. Bürgermeister Hennstedts durchgeführt.

Leider ist das Bürgerhaus etwas "versteckt" - hat also wenig zufällig vorbeikommendes Publikum. Dann war es auch noch sehr regnerisch, was leider auch nicht für all zu regen Publikumsverkehr sorgte. Wie sagte einst ein Fußballer - erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.
Nachmittags waren dann alle Parkplätze durch die Fußballer belegt, was natürlich dann auch nicht so viel Spaß macht, wenn man mal kurz vorbeikommen will - aber so ist es halt.

Alleine aus Respekt für die Vereinskollegen hätte ich doch gedacht, dass jeder Imker aus dem Verein mal vorbeikommt. Und wenn es nur fünf Minuten sind - aber da gehöre ich wohl einer aussterbenden Spezies an. Die meisten wollen den Verein nur "nutzen", Wissen rausziehen und Geld vermehren. Sowas findet man auch in anderen Spaten, aber der Sprichwörtliche Geiz der Imker nervt mich schon ein wenig. Vielleicht liegt das aber auch an unserer jetzigen Gesellschaft. Ich hoffe mal, dass der Nachwuchs da etwas anders wird und solche Veranstaltung helfen auch, Nachwuchs anzulocken.

Hier dann mal ein paar Impressionen:

Vorsitzender Peter Bartz
Der Volksvertreter
..das interessierte Publikum
Tipps vom Altimker Erich Griese

Foto trifft Kassenwart
Auch der Nabu war vertreten - vielen Dank!

Nicht nur Honigverkauf, sondern auch Erklärung gab es kostenlos

Eine richtig tolle Idee war die Spiel- und Bastelecke. Hier gab es auch einen guten Zulauf und neben kleinen Bienchen wurden hatte man die Möglichkeit sich selber eine Honigseife herzustellen. Toll oder? Meine Kinder fanden es voll super und die gebastelten Bienchen wohnen jetzt bei uns in der Küche.
Im Bild: Chefin der Bastelecke

Lesen ist mindestens so toll wie basteln!

begeistert wurden Bienen gebastelt
Fachsimpelein unter Kollegen
Tipps und Infos für das junge Publikum

da muß man schon zwei mal hinhören ;-)

´Typische Imker - Ausstattung zum Ausprobieren
Gute Gespräche gab es an jeder Ecke
Zwei "alte Hasen"
Honig konnte man hier auch erwerben.
Auch Muslime kamen zum Basteln - in dem Fall wurde Seife gemacht
 Dann gab es noch einen Nebenraum, wo man sich in der Dauerschleife Filme zu den Bienen angucken konnte. Am Ende des Tages kamen auch die Imker, die den ganzen Tag Werbung gemacht hatten vorbei um hier ein wenig zu entspannen.

Filmvorführung
Insgesamt eine schöne Veranstaltung die eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, bzw. auch von den Mitgliedern hätte mehr gewürdigt werden können!

Interessanter Weise tauchten noch kurz vor der Veranstaltung Dokumente auf, nachdem der Verein sogar noch älter ist. Hier hat's aber nicht gestört, denn schließlich ist 125 Jahre Tradition eine schönes Jubiläum, oder nicht?

tschüß,
Karsten

Königin einweiseln - 083

Ein kurzer Rückblick

In diesem Jahr habe ich mich viel mit der Zucht der Bienenkönigin beschäftigt. Ich habe auch sehr, sehr viel gelernt - das ist mal klar! Es war eine sehr spannendes Jahr für mich in der Rolle eines Züchters mit vielen Möglichkeiten etwas falsch zu machen. Ich nehmen mal an, dass alles was man falsch machen kann, von mir auch falsch gemacht wurde. Wenn man dann dabei ist nervt es schon sehr, aber ist es nicht das, woran Menschen auch wachsen? Ich habe auf jeden Fall jetzt eine Menge mehr an Wissen.
Auch konnte ich mir zwischendurch den Hohn eines Vereinskollegen anhören: "Du mit deiner einen Königin ...". Zum Glück sind aber nicht alle so im Verein ...

Die Ausbeute 

Aus meiner letzten Zuchtserie habe ich dann noch vier Inselkönigin rausbekommen, wobei zwei m.E. nach aber nicht belegt waren. Die Königin habe ich dann mit samt dem EWK in einen Drei-Wabenableger reingestellt und gedacht, jetzt ist alles gut.

Auf dem Stand hat dann irgendein Witzbold ein Flugloch verschlossen.
Abends hatte ich noch ein Foto mit offenen Flugloch gemacht und alles war gut
Nach dem wir dann zwei Tage hintereinander 30°C hatten und ich wieder zum Stand kam, war das Minivölkchen tot! Was für eine riesen sch*****..
Ich schätze mal, dass das Flugloch von einem Spaßvogel dicht gemacht wurde. Mir ist ein Rätsel wie das passiert ist, denn die Scheibe lässt sich nur mit erheblichen Aufwand zumachen. Mit anderen Worten, ich hatte es definitiv auf gemacht!

Eine neue Königin muß her!

Was blieb mir jetzt also anderes übrig also neue Königinnen zu bestellen. Eine kurze Nachfrage bei einem Freud half auch nichts, also bestellte ich mir welche. Silke Helms wurde mir als sehr gute Züchterin empfohlen und so bestellte ich mir bei Ihr unter die-bienenkoenigin.eu 3 neue Königin. Zahlungsabwicklung problemlos - versandt prompt!

Versandboxen - eine Extra für einen Freund ;-)
Topfit mit jeweils 10 Begleitbienen
Als nächstes ging es dann gleich daran, das Volk mit den neuen Königinnen zu bestücken. Das ist ab September relativ einfach zu machen. Eins meiner Völker hatte ohnehin keine Königin mehr und war jetzt schon Brutfrei (und auch Drohnenfrei).  Also einfach nur Königin oben auf die Rähmchen legen. Bei einem anderen Volk hatte ich schon Tags zuvor die Königin gefunden und abgedrückt. Das ist auch das Volk, das man nur mit Vollschutz bearbeiten kann. Das Muttervolk von der war schon ziemlich aggressiv und das war eben ein Schwarm von einem "Agro-Volk". Somit sind die Bienen dann schon wieder so "dicht" an der Natur dran, das es keinen Spaß mehr macht mit denen zu arbeiten. Beim dritten Volk hatte ich die Königin unmittelbar zuvor rausgenommen und die neue sofort auf den Oberträger aufgelegt.

Hierzu dann das Filmchen:



Was ich dann beobachten konnte erstaunte mich sehr! Die Bienen die einen Tag vorher noch so "ätzend" drauf waren, waren absolut friedfertig. Ich frage mich, ob das wirklich so schnell gehen kann? Mit den Pheromonen ist das natürlich zu erklären, aber dennoch bin ich über die "Wirkung" erstaunt.

Soviel zum "einweiseln",

Karsten













Das war die Sommerhonigernte 2015 - 081

Sommerhonig 2015

Nun ist schon wieder alles vorbei. Die Sommerhonigernte 2015 ist abgeschlossen und das Bienenjahr geht langsam zu Ende. Der Sommerhonig ist sehr kräftig in diesem Jahr, fast schon schwarz. Somit ist es dann ein "Sommer und Waldtracht Honig".  Das gilt aber nur (soweit ich weiß), wenn 30% Honigtau enthalten sind. Vielleicht lasse ich meinen Honig mal untersuchen um das rauszufinden.

Ansonsten hier mal ein paar Impressionen:



Noch ein paar Bienen abfegen ...

Bild für den Blog machen ..
Bienenflucht von unten

Binenflucht von unten vor dem Abstoßen


"krawumms" liegen sie auf dem Volk :-)

Arbeitsbreitschaft hergestellt.

Highlight

Die Ernte ist auf jeden Fall eine der tollsten Sachen in der Imkerei. Ich hatte dieses Jahr auch so einiges Investiert und schon nach dem ersten Durchgang war ich mir sicher, dass die Schleuder genau das ist, was ich wollte. Entdeckelte Waben reinstecken und nach 4 oder 5 Minuten piept die Maschine und beide Seiten sind gut ausgeschleudert. Die Rähmchen sind "lose geruckelt", durch eine Gegenbewegung der Maschine, so das die Rähmchen auch nicht klemmen und man sie ganz locker mit einer Hand rausnehmen kann.

Jetzt nach der letzten Ernte wird noch aufgefüttert und die Varoabehandlung durchgeführt und das Bienenjahr ist damit auch schon wieder zu Ende. Schade.

Gruß,
Karsten