Dienstag, 28. April 2015

Ab in den Raps - 068

Im Raps

Am Freitag den 24.04.2015 bei 14°C sind meine Bienen in ein Rapsfeld umgezogen! Diese Jahr stehen für die Honigernte drei Ziele auf dem Zettel: a.) Rapshonig, b.) Kleehonig, c.) Lindenhonig.

Ich bin sehr gespannt wie wir vorankommen werden. Spaß bringt's allemal und auch wenn die Bienenvölker im Moment noch nicht sehr groß sind, so werden sie garantiert wieder fleißig helfen - und wenn es nur um die Bestäubungsleistung geht!

Das Video ist sicher nicht das spannendste, aber zeigt zumindest, dass so eine Umzug mit den Bienen ja gar nicht lange dauert. Mit passenden Tragegriffen kann man das auch gut alleine bewerkstelligen, aber zu zweit macht es ja doch etwas mehr Spaß!

Hier das Video:






Beuten im Raps
Am 27.04.2015 habe ich dann jetzt auch die Völker dahingehend erweitert, dass jetzt die beiden hinteren und das Volk was zu vorderst steht den Honigraum erhalten haben. Meine Völker 3 und 4 waren auf eine Zarge und hatten schon den Honigraum vor dem Umzug erhalten. Die beiden Völker haben deswegen eine Zarge mit Mittelwänden untergeschoben bekommen, damit sie auch noch unten noch bauen können. Das Video dazu folgt in den nächsten Tagen. 


Mittwoch, 22. April 2015

Vorbereitungen - 067

April und die Bienen

Der April ist für mich gekennzeichnet  mit den letzten Vorbereitungen die ich treffen muß. Zum einen ist noch immer viel anzumalen, bzw. zu bauen und zum anderen geht's auch bald schon in den Raps!

Ein Meer an Zargen, hier nur ein kleiner Teil. 

Neue Airbrush Schablone ausprobiert. 

Erste große Durchsicht

Am 15. April hatten wir sonnige 22°C und nur leichten Wind. Also hatte ich mich mit einem Altimker getroffen um meine Bienen einmal vollständig durchzusehen. Ergebnis: Allen vier Völkern geht es gut. Ich habe auch bei allen Völkern dann den Drohnenrahmen eingehängt, denn es wird langsam Zeit. Meine beiden kleinen Völker haben schon den Honigraum aufgesetzt bekommen, da sie dort auch noch die Mittelwände ausbauen sollen. Die beiden 'großen' Wirtschaftsvölker bekommen den Honigraum erst, wenn sie im Raps stehen. Ansonsten ist der Transportaufwand zu groß. Die beiden kleinen Völker bekommen dann jeweils noch eine Zarge von unten druntergeschoben, wenn die im Raps stehen.

Nach der Durchsicht hatte sich wohl eine echt richtig fette Hummel bei den Kolleginen reingewagt. Leider war ich mit der Kamera nicht schnell genug, aber die Hummel hatte verloren .. Es gab doch schlagartig viele Bienen die den Brummer wieder aus dem Stock gemeinsam rauszerten. Ein paar Stiche musst die auch noch einstecken und saß dann später auf der Palette unterhalb des Fluglochs. Die Idee in den Bienenstock zu fliegen war wohl mehr ein Aprilscherz ...
Zur Not wird auch alleine weiter gestochen

Ein sehr schlechter Tag für die arme Hummel

Hummel auf dem Rücken



Vergiftungen im Bienenvolk

Am 18. April 2015 habe ich den Kurs "Vergiftungen im Bienenvolk" an der Imkerschule SE mitgemacht. Der Dozent war Host Nette (Berufsimker), der auf zahlreiche Imkerjahre und viel Erfahrung zurückblicken kann. Insgesamt fand ich den Kurs sehr gut, wenn das wichtigste leider auch erst am Ende der Veranstaltung raus kam und das Hand-out ehr dürftig war. Es wurden zahlreiche Schädlinge vorgestellt (> 1 Std.), so das man jetzt auch mal eine Idee hat, warum denn die Bauern so viel spritzen müssten. In sofern wurde mal für die Landwirtschaft eine Lanze gebrochen. Allerdings hätte mich doch ein wenig mehr die Seite der Imker interessiert, was leider nicht so ganz rüber kam. Dennoch, der Kurs ist empfehlenswert.

Schädlinge

Sehr schön anzusehen ist die Erweiterung des Bienenhauses an der Imkerschule. Bei Temperaturen um die 20°C waren die Bienen ordentlich am Fliegen.

Bienenhaus Imkerschule SE



Rapsvorbereitung

Nachdem mir ein Bauer ein Standort im Raps 'zugewiesen' hatte habe ich dort mit den Vorbereitungen auch anfangen können. 18ha haben die Bienen wo sie jetzt fröhlich rumfliegen können. Diese Woche ist dann noch der Umzug für die Bienen geplant. Ich hoffe mal, dass die Beuten auf den Trägern stabil untergebracht sind und nicht kippeln.

Im Rapsschlag

Platz für sechs Völker


Nach drängen bei der Veterinärbehörde bekomme ich dann wohl auch noch diese Woche die Seuchenfreiheitsbescheinigung - das wird jetzt aber auch echt mal Zeit. Warum brauchen die Behörden bloß immer so lange... ?!


So long,
      Karsten





Mittwoch, 15. April 2015

So hatte ich mir die Imkerei eigentlich vorgestellt - 066

Traum & Wirklichkeit

Als mein Sohn sagte, dass wir Bienen brauchen hatte ich so ein spezielles Szenario im Kopf. Man macht einen Zapfhahn an einen Korb, stellt ein Glas drunter und wenn man den Hahn aufdreht, dann fließt der Honig.
Meine Wirklichkeit sieht allerdings etwas anders aus. Neben viel Geduld und das "arbeiten" in Stoßzeiten, damit der Termin für die Bienen (und damit für die Natur) stimmt, kommt man nur zu bestimmten Zeiten an den Honig. Man muß die Waben  am besten morgens "ernten", damit der Honig nicht zu feucht ist. Dann werden die Waben entdeckelt und geschleudert und stehen im Anschluß wieder für die Bienen bereit.

Eine andere Wirklichkeit

Offensichtlich hatte jemand den gleichen Gedanken wie ich. Nur eben auf der anderen Seite der Welt. Die haben es tatsächlich hinbekommen, das man nur noch das Honigglas darunterstellen braucht und der Honig fließt. Hier der Link zu YouTube. Das Ganz läuft als Crowfunding Kampagne in den USA mit dem Ziel für den Firmenstart $10.236.365 zu sammeln. Ja, die Amis kleckern nicht .. Wie auch immer, die Idee mit dem "FlowFrame" ist sehr interessant! Die Seite ist auch unter www.honeyflow.com zu erreichen.

Einige Gedanken dazu

Nun ja, wenn man sich den Werbefilm ansieht scheint das ganz toll zu sein. Wenn ich allerdings sehe, wie die Amis mit den Bienen umgehen, fällt mir dazu auch nix mehr ein. In Deutschland werden sanftmütige Bienen gezüchtet, damit man ohne Schleier arbeiten kann. Da fliegt nix auf und versucht zu stechen was das Zeug hält. Das ist also schon mal kein Argument sowas zu kaufen. Solche Bienen ("Stecher") gibt's zwar auch, aber daraus zieht man keinen neuen Völker bzw. setzt da eine sanftmütige Königin drauf.
Bei uns werden die Honigräume extra aufgesetzt und zur gegeben Zeit  - wenn der Honig reif ist - wieder abgenommen. Wenn man die Bienenflucht einen Tag vorher auflegt gibt es da kaum Bienen die man abfegen muß. Auch das geht dann für die Bienen relativ stressfrei.

Soweit mir bekannt ist wird der Honig in den Staaten erhitzt, damit da nichts schädliches mehr "drin" ist. Das würde hier ein Imker bestimmt nicht machen - möchte ich mal mutmaßen. In den Film kann man sehen wie dünnflüssig der Honig ist. In Deutschland dürfte man so wässrigen Honig gar nicht in den Verkehr bringen, zumal der schnell umkippt & gärt. Zwangsläufig müssten man den Honig wohl durch einen Honigtrockner jagen - was in Deutschland aber explizit nicht erlaubt ist!

Die Trocknung des Honig ist die Sache der Bienen! Wenn man Honig hat der fließen kann (nicht flüssig!) handelt es sich vermutl. um Akazienhonig. Auch wenn der Honig aufgetaut wird, geschieht das langsam über zwei Tage damit nichts kaputt geht. Der Honig hat dann eine Konsistenz, dass man ihn abfüllen kann.

Fazit

Mit so wässrigen Honig wie in den Staaten funktioniert es, bei uns sehe ich da ehr schwarz. Auch hat sich die Kunstsoff- "Nordwabe" in Deutschland nicht so richtig durchgesetzt - so mein Eindruck und der FlowFrame ist auch aus Kunststoff.
Außerdem, wie sollen die Waben gereinigt werden? Da gebe ich doch meinen Bienen lieber jedes Jahr frische Mittelwände die sie selbst ausbauen und alles ist schick und sauber. Was ist mit Melezitosehonig? Es soll ja auch mal vorkommen, dass der Honig so hart ist, dass man den nicht ausschleudern kann (Ernte 2013 in Norddeutschland). Die teuere Wabe wäre dann wohl dahin oder man muß das Ganze auskochen.. ? Deutsche Imker gelten als geizig und das ist auch meine Erfahrung. Die Geschichte hat in Deutschland glaube ich wenig bis keine Chance.

Wie auch immer einen tolle Idee, aber nicht für mich ;-)

cheers,
  lore